1/1 Mein Buchbestand

Die Auseinandersetzung mit meinem Buchbestand war sehr spannend, obwohl ich meine Bücher ohnehin recht gut kenne. Die angeregten Überlegungen haben diese Beziehung dann aber doch noch einmal ein Stück intensiviert.

Über die Frage, was ich als Buch definiere, habe ich mir zum Beispiel noch nicht so viele Gedanken gemacht. Eine intuitive Definition sieht den Begriff eher eng, da sind Bücher recht eindeutig zu erkennen. Sie haben einen Einband, ähneln sich im Format und sind inhaltlich einheitlich. Hier ist mir auch bewusst geworden, dass ich Textsammlungen (z.B. für den österreichischen Buchpreis) nicht zu meinen Büchern zähle. Meine Definitionsvorstellung spiegelt sich auch in meinem Bücherregal wider. Es gibt dort ein eigenes Fach für die Druckwerke, die für mich in die anderen Kategorien nicht hineinpassen. Dort finden sich dann genannte Textsammlungen, Zeitschriften, Bedienungsanleitungen und ähnliches mehr.

Um im Bücherregal zu bleiben, kann ich hier gleich die Ordnungskriterien, nach denen ich meinen Buchbestand sortiere, weiter ausführen. Für die Bücher in meiner Wohnung gibt es zwei zentrale Aufenthaltsorte: das große Bücherregal für meine Romane, Sachbücher und die eigenen alten Jugendbücher. Und die Spiel- und Bilderbuchwelt, in der es viel bewegter zugeht. Dort gibt es zwar auch eine grobe Unterteilung in Sachbücher, Fremdsprachiges und alles andere, die wird aber regelmäßig durcheinandergebracht. Im großen Bücherregal habe ich die Bücher innerhalb ihrer Kategorien alphabetisch nach Autor_in sortiert. So einfach das klingt, so viel mehr gäbe es dazu noch zu sagen. Wegen Platzmangel komme ich aber zum nächsten Punkt.

Den überwiegenden Großteil meiner Buchkäufe tätige ich im stationären Buchhandel. Dieser besteht für mich aus einer größeren Buchhandlung (Kette) und einem kleineren unabhängigen Buchladen. Ich kaufe kaum spontan Bücher, mag es aber, Bücher, die auf meiner To-Buy-Liste stehen, in der Buchhandlung zu finden und direkt mitnehmen zu können. Das gelingt öfters in größeren Buchhandlungen. Ist ein gewünschtes Buch nirgends lagernd, bestelle ich es hingegen im kleineren Buchladen. Vereinzelt bestelle ich Bücher auch im Internet, dann vorwiegend antiquarisch oder in Spezialbuchhandlungen.

Mein neuestes Buch habe ich geschenkt bekommen. Es ist gleichzeitig das neueste und das aktuellste Buch nach Erscheinungsdatum, das ich besitze. Beim ältesten gibt es diese Überschneidung nicht. Mein ältestes Buch ist wahrscheinlich eine alte Reclam Ausgabe von Schiller-Balladen, eine Jahreszahl lässt sich leider nicht finden. Das Buch, das schon am längsten in meinem Besitz ist, habe ich zu meinem vierten Geburtstag bekommen. Dieses Buch habe ich auch in einer anderen Ausgabe, als norwegische Übersetzung. Abgesehen von diesem, habe ich noch ein paar andere Bücher in verschiedenen Sprachen, von einem sogar acht Übersetzungen.

Wo die unterschiedlichen Ausgaben recht leicht zu identifizieren sind, fällt das bei der Größe der Bücher schwerer. Was macht das größte/kleinste Buch aus? Höhe? Breite? Umfang? Die großformatigeren Bücher sind jedenfalls vor allem bei den Bilderbüchern zu finden, einen größeren Umfang haben allerdings Kunstbände/Ausstellungskataloge. Als mein kleinstes Buch bezeichne ich mein Lilliput Französisch-Deutsch Wörterbuch, das zwar auch dicker als zum Beispiel die Pixi-Bücher ist, sich vom Cover-Format her aber doch mit Abstand als Kleinstes qualifiziert.

Alternative digitale Buchformen benutze ich nicht und stehe ihnen eher skeptisch aber grundsätzlich offen gegenüber, weil ich mich Neuerungen nicht verschließen möchte. Bis jetzt fühlt sich das gedruckte Buch jedoch eindeutig am besten an. Gerade bei Bilderbüchern kann ich mir eine andere Präsentationsform kaum vorstellen, weil es in so vielen Fällen die Doppelseite braucht. Apps, die die Bücher zu Erlebniswelten erweitern, können bestimmt Spaß machen. Persönlich fokussiere ich mich trotzdem lieber auf das Buch als Buch.